Auf einer durch Kreuze ausgewiesenen Fläche (50m x 50m) stehen 5 Tischgruppen mit je 2 Sitzbänken, ein großer Bauwagen, ein Toilettenhäuschen und ein Werkzeugschrank.
Das sind jedoch nur die äußeren Merkmale eines ganz besonderen Lernortes im Schulverbund der Gemeinde Ganderkesee, der seit dem 1.08.2013 an die GS Dürerstraße gekoppelt ist.
Grundsätzlich ist die Art des Lernens das entscheidende Merkmal der Waldklasse. Es ist ganzheitlich ausgerichtet, im Zusammenspiel von Körper-Seele-Geist.
Die Natur und ihr Rhythmus werden wieder erfahrbar gemacht, der Wechsel der Jahreszeiten wird hautnah und bewusst wahrgenommen. Sonne, Wind, Regen und Schnee zu spüren, fordert die Schüler-Innen heraus, darauf zu reagieren. Unerwartete, herausfordernde Situationen fördern Flexibilität und Mut.
Durch die langsam ablaufenden Prozesse bekommt die Zeit im Wald eine andere Dimension. Der Wald bietet eine Ruhe, die die Kinder im Alltag kaum noch erleben und zusätzlich Freiräume, die die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich nach eigenen Interessen nutzen können. So können Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten gleichzeitig durch den Freiraum angeboten werden. Die Konflikte werden dadurch reduziert.
Durch die neue Umgebung werden verschiedene Ansprüche an das Sozialverhalten gestellt. Es müssen Regeln und Vereinbarungen getroffen werden und die Gruppe erkennt, dass die Kooperation Vorteile bringt, z.B. beim Bauen mit Ästen, beim Spielen in den Pausen und beim Warten an den Haltepunkten.
Die tägliche Bewegung durch den Lernort Wald ist wichtig, sowohl für die körperliche (kinästhetische und vestibuläre) als auch die kognitive Entwicklung. Sie fördert die Lernbereitschaft, das psychosoziale Wohlbefinden und die Lernfähigkeit.
Mit dem Waldmaterial können Denk–, Sprach– und Sortieraufgaben durchgeführt werden. Die Mengen– und Formerfassung sind nicht an Papier gebunden. Die ausreichenden Bewegungsmöglichkeiten erleichtern die Konzentrationsfähigkeit. Ein stufenübergreifendes Arbeiten wird durch den genügend vorhandenen Platz im Wald erleichtert. Die Zusammenarbeit von älteren und jüngeren Schülerinnen und Schülern kann dabei ideal eingesetzt werden. Zusätzlich liegt ein Schwerpunkt auf dem projektorientierten Lernen. Die Einzelarbeit mit den Schülerinnen und Schüler beruht auf dem erstellten Fördergutachten mit dem Unterstützungsbedarf/ Schwerpunkt emotional-soziale Entwicklung. Es werden individuelle Lernentwicklungspläne für jeden Schüler erstellt. Ein weiteres Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, die Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Lernen zu bringen.